Veranstaltung
Unwürdige Arbeit! Arbeitsausbeutung und Menschenhandel in der Schweiz – Was können wir tun?
18.10.2021
Uhrzeit: 13.00 - 17.15
Ort: Progr
Adresse: Eingang Speichergasse 4, Bern
Menschenhandel wird meistens mit Ausbeutung in der Prostitution in Verbindung gebracht. Die Mitglieder der Schweizer Plattform gegen Menschenhandel «Plateforme Traite» beraten aber immer wieder Menschen, die in anderen Branchen ausgebeutet wurden. Sie arbeiteten zum Beispiel in einem Privathaushalt, in einem Nailstudio, auf der Baustelle oder in einer Gastroküche. Sie wurden Opfer von Menschenhandel zwecks Ausbeutung der Arbeitskraft.
Die Plateforme Traite organisiert anlässlich des Europäischen Tags gegen Menschenhandel am 18. Oktober eine Veranstaltung zum diesem Thema und geht folgenden Fragen auf den Grund:
Was verstehen wir unter Menschenhandel zwecks Ausbeutung der Arbeitskraft? Wo findet er statt? Was braucht es von der Gesellschaft, damit dieses Verbrechen bekämpft wird und Opfer zu ihren Rechten kommen? Was für positive Beispiele gibt es aus der Praxis, wo dank erfolgreicher Kooperation Menschenhandel in der Schweiz aufgedeckt wurde und Opfer geschützt wurden?
Wann : Montag, 18. Oktober 2021, 13.00 – 17.15, anschliessend Apéro
Wo: PROGR, Eingang Speichergasse 4, Bern
Die Teilnahme ist kostenlos und die Veranstaltung ist offen für alle Interessierte. Sie richtet sich insbesondere an Fachpersonen von Behörden, Beratungsstellen und NGOs.
Programm (Änderungen vorbehalten):
13.00 Begrüssung
13.10 Forschungsstand zu Menschenhandel zwecks Ausbeutung der Arbeitskraft in der Schweiz
13.30 Erfahrungen aus der Beratung von Opfern von Menschenhandel zwecks Ausbeutung der Arbeitskraft
14.00 Workshop 1 und 2
15.00 Pause
15.20 Workshop 3 und 4
16.30 Gewerkschaften und die Bekämpfung von Menschenhandel
16.45 Schlussrunde und Publikumsfragen, anschliessend Apéro
Details zu den Workshops:
Workshop 1
In diesem Workshop wird die Zusammenarbeit zwischen der Asyl-Rechtsvertretung der Region Tessin und Zentralschweiz (ein Zusammenschluss vom SAH Tessin und Caritas Schweiz) und Antenna MayDay vorgestellt. Diese hat es in den letzten zwei Jahren ermöglicht, eine bedeutende Anzahl von Fällen von Menschenhandel abzufangen und zu identifizieren. Es wird erläutert, wie diese Zusammenarbeit zustande gekommen ist, wie sie umgesetzt wird (anhand eines Fallbeispiels von Menschenhandel zwecks Ausbeutung der Arbeitskraft).
Workshop 2
Um Menschenhandel zu bekämpfen ist eine Zusammenarbeit der Akteure elementar wichtig: In diesem Workshop zeigen FIZ und die Kantonspolizei Zürich auf, wie trotz unterschiedlicher Rollen und Aufgaben die Zusammenarbeit bezüglich Opfer von Menschenhandel zwecks Ausbeutung der Arbeitskraft konkret, konstruktiv und mit dem Ziel eines guten Opferschutzes ausgestaltet werden kann.
Workshop 3
Nach Gesetz haben Opfer von Ausbeutung der Arbeitskraft das Recht auf eine Kurzaufenthaltsbewilligung während des Strafverfahrens gegen die Täterschaft. Nach Abschluss des Strafverfahrens können diese Personen eine Verlängerung ihres Aufenthaltsrechts mittels eines Härtefallgesuchs beantragen. In dem von Astrée und dem Migrationsamt des Kantons Waadt vorgeschlagenen Workshop wird aufgezeigt, dass es möglich ist, die gesetzlichen Bestimmungen anzuwenden und gleichzeitig die Rechte der Opfer und die internationalen Verpflichtungen der Schweiz bezüglich Menschenhandel zu respektieren.
Workshop 4
CSP Genf organisiert einen Workshop zusammen mit einer Staatsanwältin des Kanton Genfs.
Corona-Schutzkonzept
Da über 50 Personen teilnehmen werden, gilt für die Veranstaltung eine Covid-Zertifikatspflicht. Der Apéro findet ausser bei Regen draussen statt. Das Schutzkonzept wird je nach Pandemielage angepasst.
Der Anlass findet im Rahmen der „Wochen gegen Menschenhandel“ statt.